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INTERVIEWER Heute sind wir in den Ludwigshafener Werkstätten und meine beiden Gesprächspartner sind heute Jürgen und Jens. Sie haben das Projekt "Sozialpraktikum" gewählt. Fangen wir einfach mal an.
JENS Ich bin der Jens.
JÜRGEN Ich bin der Jürgen.
INTERVIEWER Kommen wir zur ersten Frage: Wieso habt ihr euch für das Praktikum entschieden?
JÜRGEN Wir haben uns für das Praktikum entschieden, weil wir mal die Arbeitswelt von Behinderten sehen wollten, dass wir auch einmal etwas Anderes sehen als immer nur die Arbeitswelt von den normalen Menschen, wie sie arbeiten, … dass wir auch einmal in die andere Welt gucken können.
INTERVIEWER Welche Erwartungen hattest du an das Sozialpraktikum?
JÜRGEN Ich habe eigentlich erwartet, dass wir dann den Behinderten helfen, dass wir mit denen zusammen arbeiten und dass wir sie halt unterstützen in den Aufgaben, die sie haben.
INTERVIEWER Wurden diese Erwartungen erfüllt?
JÜRGEN Ja also, sie wurden so weit schon erfüllt. Wir arbeiten hier mit ihnen zusammen, wir betreuen sie und wir gucken halt, dass sie keine Fehler machen. So machen wir das.
INTERVIEWER Was genau habt ihr gemacht oder inwiefern habt ihr ihnen geholfen?
JÜRGEN Wir haben mit ihnen, die Aufgaben, die sie haben – sie packen zum Beispiel Filter ein oder drehen Muttern auf Schrauben drauf, oder so etwas – da haben wir ihnen geholfen, wenn sie ein Problem hatten.
INTERVIEWER Wie war die Arbeitsatmosphäre?
JÜRGEN Also die Atmosphäre ist hier sehr gut – hätte ich nicht erwartet, dass alles so reibungslos klappt mit den behinderten Menschen und ich bin begeistert von der Atmosphäre hier.
JENS Ab und zu gab es mal Stress zwischendrin. … Sie machen sich ab und zu ein bisschen fertig gegenseitig. Aber das ist meistens bloß Spaß und bald wieder zu Ende.
INTERVIEWER Und inwiefern, glaubt ihr, unterscheidet sich die Arbeitsweise eines behinderten Menschen von der eines gesunden Menschen?
JENS Die ist ziemlich eingeschränkt, die von behinderten Menschen. Sie können nicht so viel machen, oder so anspruchsvolle Arbeiten machen, das ist eigentlich ganz normal, aber es gibt auch hier Unterschiede zwischen körperlicher Behinderung und geistiger Behinderung. Diejenigen, die geistig behindert sind können viel mit Kartons zusammenbasteln und bei den Normalen ist das halt anders. Die machen das, was sie gesagt bekommen. Hier muss man halt unterscheiden: wer kann's und wer kann's nicht?
INTERVIEWER Glaubt ihr, ihr habt ihnen einen guten Dienst erwiesen und wenn ja, welchen?
JENS Ja gut, wir haben letztendlich nicht so den Behinderten einen guten Dienst geleistet, außer unsere Anwesenheit – ich denke, viele haben sich darüber gefreut – sondern wir haben mehr die Teamleiter unterstützt in ihren Arbeiten, weil sie aufpassen müssen, dass der Vorgang gut abläuft, und da haben wir mehr die Teamleitung unterstützt als die Behinderten, obwohl wir denen Gesellschaft geleistet haben.
INTERVIEWER Würdet ihr das Projekt noch mal machen?
JENS Nein, weil wir jetzt schon wissen, wie's hier abläuft.
INTERVIEWER Was hat euch nicht gefallen an diesem Projekt?
JENS: Es war oft relativ – in Anführungszeichen – langweilig. Wir hatten oft gar nichts zu tun, weil die alle ihren Ablauf haben, die haben alle ihren Job, den sie machen und wir schauen nachher nur zu oder versuchen, uns mit ihnen zu unterhalten. Unterhalten ist auch recht schwer meistens, weil man sie gar nicht so versteht. Aber gegen Ende haben wir sie eigentlich recht gut verstanden. Geht eigentlich, nicht?
JÜRGEN Ja.
INTERVIEWER Zum Abschluss, wollt ihr noch irgendein Fazit nennen oder wollt ihr uns noch etwas sagen?
JÜRGEN Also man kann sagen, dass man im Praktikum Einiges gelernt hat über die Behinderten und wie man mit ihnen zusammen arbeiten kann und dass es eigentlich keinen großen Unterschied gibt, zwischen den Behinderten und den normalen Menschen von der menschlichen Ebene her, dass sie genau so liebevoll sind wie alle Anderen auch.
INTERVIEWER Gut, das wäre es dann mit unserem Interview und tschüss.
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